Unser letzter Tag auf Okinawa führte uns in die Hauptstadt Naha. Der gestrige Tag war eher mäßig. Es regnete wie aus Eimern. Dafür gab der 27. Breitengrad heute nochmal alles was an tropischem Klima rauszuholen war. Unseren Mietwagen mussten wir bereits um 10 Uhr abgeben. Der Rückflug (von hier schreibe ich eben) war erst auf 21:30 terminiert. Ankunft Tokyo um ganz genau 0:00 Uhr. Der Tag sollte also lang werden. Nun sind wir zwei Mitteleuropäer auf 28 Grad und 80% Luftfeuchte noch immer nicht recht kalibriert. Zum Glück empfinden wir beide gleich, daher leiden wir auch gemeinsam.
Naha ist eine japanische Großstadt wie viele andere. Wir haben uns an den Reiseführer gehalten, und zumindest die aus unserer Sicht interessantesten Punkte auf die Agenda genommen, die stressfrei an einem Tag zu schaffen sind. Ich will diesen Post auch nutzen, um noch ein paar grundsätzliche Eindrücke von Okinawa weiterzugeben. Außerdem bin ich den Interessierten noch die genialen Getränkeautomaten schuldig. Bitteschön:
Die japanische Freundlichkeit durften wir wieder einmal mehr erleben. Heute bei Starbucks. In Deutschland eigentlich nicht mehr der Kaffeedealer meiner Wahl, heute eine willkommene Abwechslung. Die Barista hat sich ganz besonders viel Mühe gegeben, und uns unschwer als Touristen erkennbaren Gästen einen netten Gruß mitgegeben:
Diese Kleinigkeiten sind es, derentwegen Japan so wunderbar charmant ist.
Eine Spezialität Okinawas hatte ich ja bereits erwähnt. Habus. Diese Schlangenart ist hier nicht nur Gegenstand etlicher Gruselgeschichten, sondern auch beliebtes Souvenir. Der japanische Reiswein Sake, wird erst mit einer Habu veredelt als Habu-Sake zur Delikatesse. Voilá:
Entlang der Kokusei-Dori, der Haupteinkaufsstraße in Naha, reiht sich ein Souvenirgeschäft an das andere, wo das Zeug gekauft werden kann. Inwieweit das Washingtoner Artenschutzabkommen beim deutschen Zoll Argwohn hervorrufen würde, lassen wir lieber andere testen.
Eine typische Markthalle haben wir noch entdeckt. Dort wurde alles angeboten was die Insel so hergibt. An Frische nicht zu übertreffen, von der Art der Präsentation für uns Deutsche aber etwas gewöhnungsbedürftig.
Die angebotenen Produkte, konnte man sich direkt vor Ort im Restaurantbereich zubereiten lassen.
Mit der Monorail, die in 15m Höhe als einzige Bahn in der Stadt den Flughafen und diverse Viertel miteinander verbindet, haben wir eine bedeutende Sehenswürdigkeit Nahas erreicht.
Die Shurijo Burg, einst Sitz des Königs wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört. Seit 1992 kann die rekonstruierte, im chinesischen Stil gehaltene Anlage wieder besichtigt werden. Sie war das kulturelle und politische Zentrum des Ryukyu Königreiches.
Das Highlight des Tages sollte allerdings noch kommen. Meine Liebste ist außer in mich, auch noch total vernarrt in DAS MEER. Jede sich bietende Möglichkeit DAS MEER zu sehen, wird unter Duldung widrigster Bedingungen genutzt. Ich lasse Ihr diese Freude, da es auch mein Herz beglückt, wenn sie jedes Mal wie ein kleines Kind strahlt, sobald DAS MEER in Sichtweite ist.
In Naha ist DAS MEER grundsätzlich nicht weit. Zu Fuß dann manchmal doch ein wenig, und die japanische Eigenschaft, Autobahnen einfach da hin zu bauen wo sie benötigt werden, erleichtert fußläufige Versuche von A nach B zu kommen nicht unbedingt. Wir haben den Strand dann doch noch erreicht. Was wir zu sehen bekamen war der Gipfel des Pragmatismus. Strand und Straße in friedlicher Koexistenz:
Jeder hat was er braucht und scheint zufrieden. Der Ausblick ist surreal.
Mit diesen Bildern verlassen wir die Insel, und fliegen mit der letzten Maschine des Tages zurück nach Tokyo.